Nachdem ich ja 2006 schon einmal und sehr spontan als Privatbesucherin auf der Frankfurter Buchmesse war und weitgehend orientierungslos zwischen all den bunten Ständen herumirrte, war es dieses Jahr endlich so weit: Ich durfte die Buchmesse als Fachbesucherin erkunden. Und stellte am Schluss fest, dass es selbstverständlich auch als Privatbesucher sehr erfüllend sein kann, wenn man die Sache nur richtig angeht.
Denn als Fachbesucherin, sprich: Autorin, die für alle Eventualitäten gerüstet sein musste, hatte ich mich dieses Jahr entsprechend gründlich vorbereitet, und das ist niemals verkehrt. Ob Fach oder Privat.
Ich bin mit dem Auto angereist. Mein Tipp: gleich die Ausfahrt Rebstock-Parkhaus nehmen, parken, Infozettel zum Platz des Autos ziehen (ganz, ganz wichtig – es ist ein riesiges Parkhaus, in dem man sich vortrefflich verlaufen kann), sich von den Schildern zum Shuttle leiten lassen, einsteigen (kostenlos), zur Messe kutschieren lassen. Es ist möglich, sämtliche Hallen über lange, verglaste Schläuche zu Fuß (oder, wer schon fußlahm ist, per Transportierband und Rolltreppe) zu erreichen. Deshalb meine Empfehlung: Schal und Jacke gleich in der Galleria an der Garderobe abgeben, denn innerhalb der Hallen ist es sehr warm. Kostet 1,50 und lohnt sich wirklich.
Mein Eldorado war auch dieses Jahr wieder die Halle 3: Kinder- und Jugendbuch und Comics. Diese Halle ist lebendig, bunt und jung – so, wie sie sein sollte. Die Stimmung gestern war ausnehmend gut, man hat das Gefühl, die Branche brummt und ist durchweg positiv gestimmt. Das überträgt sich.
Viel sehen konnte ich dennoch nicht, da ich vom späten Vormittag bis zum Nachmittag nonstop in Gespräche vertieft war. Es war wunderbar, endlich die Gesichter zu den Stimmen am Telefon live und in Farbe sehen zu können und das Feedback war schier berauschend. Ein dickes Dankeschön an dieser Stelle an meine Verlage, an meinen ersten Pressekontakt und natürlich an meine Agentin, die mich so herzlich in Empfang nahm und immer wieder mit wertvollen Insiderinformationen versorgte.
Wer Zeit und Lust hat, sollte mal beim Loewe-Stand vorbei schauen und sich eine dieser lilagraufarbenen Postkarten abgreifen … ähm … ich glaube, da steht auch mein Name drauf. Und der meines einen Buches. Und das Cover ist auch zu sehen. Und – nein, mehr verrate ich (noch) nicht.
Etliche Verlage verteilen kleine oder größere Sächelchen an ihre Besucher, ganz zu schweigen von den prachtvollen Bücherwänden, in denen nach Herzenslust gestöbert werden darf. Für müde Besucher warten fast überall Sitzgelegenheiten, auch in den Gängen zwischen den Hallen. Obwohl das Messegelände riesig ist, herrscht keine Bahnhofsatmosphäre. Manche Ecken dürfen sogar das Prädikat “gemütlich” in Anspruch nehmen. Ein Extralob gibts an die Sauberkeit auf den Toiletten – nicht ganz unwichtig bei solchen Besuchermassen wie dieses Jahr wieder zu erwarten sind. Ungewöhnlich stark war die Präsenz der Polizei. Vor dem Eingang wurden die Taschen durchsucht und man selbst bekam eine flinke Ganzkörperkonrolle – also, Mädels, räumt noch mal eure Handtasche auf, dann gehts schneller.
Fazit: Ich fand meinen Buchmessetag gestern rundum schön und freue mich schon auf Leipzig …
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