Das brauchst du, wenn du einen spirituellen Ratgeber schreiben möchtest
Möchtest du einen spirituellen Ratgeber schreiben und hast Zweifel, damit erfolgreich sein zu können? Oder glaubst du, dass doch eigentlich längst schon alles gesagt ist – und dein Ratgeber nur einer von vielen sein wird?
Erfahre in diesem Artikel, wie dein spiritueller Ratgeber unverwechselbar wird und genau die passende Leserschaft und Interessenten anziehen wird.
Die Regale der Ratgeber-Abteilungen in Buchläden sind prall gefüllt – ganz zu schweigen von denen der virtuellen Buchhandlungen, in denen immer mehr Selfpublishing-Titel dieses Genres auftauchen.
Auch die „lila Ecke“ mit esoterischen und spirituellen Werken dehnt sich zusehends aus, da es immer mehr Menschen gibt, deren Herz danach ruft, ihr spirituelles Wissen in ein Buch fließen zu lassen.
Sind nicht zu allen Themen schon Ratgeber geschrieben worden?
Doch in meiner Beratung erlebe ich immer wieder, dass die Unsicherheiten, sich als spiritueller Autor zu zeigen, groß und die Hemmschwellen hoch sind – manchmal schier unüberwindbar. Eine häufige Frage, die mir dabei begegnet, ist: „Ist das nicht alles schon geschrieben worden? Und jetzt komme auch noch ich damit um die Ecke …“
Ja, richtig – wir erfinden die Welt nicht neu; weder in unseren Romanen noch in unseren Ratgebern. Im Prinzip geht es immer „nur“ um den Weg aus der Angst in die Liebe. Das ist das, was uns Menschen seit Jahrtausenden antreibt, auch wenn wir uns auf diesem Pfad häufig verirren und einige merkwürdige Umwege und Irrwege nehmen.
Aber gerade diese Umwege und Irrwege sind es, in denen sich die packendsten Geschichten verbergen; sie sind das Salz in der Suppe – sowohl in Romanen als auch in Ratgebern. Deshalb: Bitte, ja, komm auch du damit um die Ecke!
Mit den folgenden Tipps würzt du deine “Weisheiten-Suppe” so, dass der daraus entstehende Ratgeber genau die passenden Menschen findet und du selbstbewusst als Autor und Coach hinter deinem Buch stehen kannst – ganz egal, wie oft bereits über dieses Thema geschrieben wurde.
Drei Tipps für deinen erfolgreichen spirituellen Ratgeber
Tipp Nummer 1: Sei als Mensch spürbar
Nichts ödet uns mehr an als ein Ratgeber, der uns das Gefühl vermittelt, der Verfasser habe die Weisheit mit Löffeln gefressen und sei wie eine Art Übermensch über alle Fehlbarkeiten erhaben. Wenn er uns dann noch seine Methode als die einzig wahre anpreist, um irdisches Glück zu erlangen, kriecht ein galliger Geschmack auf die Zunge.
Hier hat das Ego das Zepter übernommen und zwischen Leserschaft und dem schreibenden Menschen herrscht eine kilometerweite Distanz. Oft lesen wir solche Bücher nicht fertig, weil wir irgendwann frustriert oder genervt aufgeben.
Trau dich also, dich als fehlbarer Mensch zu zeigen, der sich immer noch auf seinem Lern- und Lichtweg befindet. Auf dem bewegen wir uns, bis eines Tages der Deckel zuklappt – und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass wir in der nächsten Inkarnation eine andere Lektion lernen wollen.
Schreibe authentisch und bleibe menschlich
Erzähle von deinen persönlichen Erfahrungen und den damit verbundenen Irrwegen und Erleuchtungsmomenten, denn sie sind es, die dich als Mensch spürbar machen und immenses Vertrauen aufbauen. Beim Schreiben dieser autobiografischen Passagen kann der Leser dir nahe kommen und in Resonanz mit dir gehen, was letztlich die wichtigste Basis für eine mögliche gemeinsame Zusammenarbeit ist.
Große spirituelle Autoren, die sich echt und menschlich gezeigt und ehrlich von ihren Irrwegen berichtet haben, sind zum Beispiel Byron Katie, Jack Kornfield, Pema Chödrön oder Tsültrim Allione.
Auch ich habe in meinen Ratgebern “Dein Seelenklang” und “Wenn Lichtkrieger lieben” von meinen eigenen, teils sehr schmerzhaften Erfahrungen erzählt – was vor allem bei meinem Beziehungsratgeber “Wenn Lichtkrieger lieben” nicht immer leicht war.
Doch die Rückmeldungen der Leser zeigen mir, dass sie genau diesen Aspekt an meinen Büchern schätzen und ihn als das Besondere und zugleich Greifbare an ihnen empfanden.
Achte aber darauf, dass dein authentisches Erzählen von deinen eigenen Erfahrungen keine Masche wird, du nicht zu viel preis gibst (das kann eine Gratwanderung sein!) und du lebendig zwischen der Rolle des Ratgebers und des Menschen dahinter wechselst.
Tipp Nummer 2: Finde deine Herzenssprache
Ratgeber leben von ihrem individuellen Klang – jedes Buch hat seine eigene, unverwechselbare Melodie. Er ist es, der sich wie ein roter Faden vom ersten bis zum letzten Satz zieht – und er sollte so rein und klar wie möglich schwingen können.
Du kannst ihn dir vorstellen wie einen Verstärker für die Inhalte, die du deinen Lesern weitergeben möchtest. Diese Schwingung sollte weder zu leise noch zu laut oder gar aufdringlich sein. Doch das Wichtigste ist: Sie muss dein Klang sein.
Das ist gar nicht so einfach, denn wenn wir Wissen weitergeben, verfallen wir oft in einen Ton, der gar nicht unser eigener ist. Oder wir scheuen uns unbewusst davor, als Lehrer und Ratgeber aufzutreten, flüchten uns in ein permanentes „Wir“ oder kupfern ohne es zu merken den Stil anderer Autoren ab, die wir gelesen haben.
Verfalle nicht versehentlich ins Nachahmen
Haben wir spirituelle Lehrer und Meister, neigen wir auch dazu, ihren Klang nachzuahmen – ein Unterfangen, das selten gut geht und sich meist klebrig anfühlt, sowohl für die schreibenden Seelen als auch für die Leser. Denn man wickelt sich in einen Mantel, der nicht der eigene ist und der einen wahlweise erstickt oder verschluckt.
Die eigene Herzenssprache zu entwickeln, ist ein Prozess mit der Bewegung von innen nach außen. Du kannst ihn fördern, indem du dir deine Passagen selbst vorliest oder sie auf Band aufnimmst und dann bewusst abhörst.
Jene Sätze, in denen deine Stimme frei und ruhig schwingt und die du auch dann leicht und flüssig lesen könntest, wenn du vor zehntausend Zuhörern in einem Stadion stehst, hast du höchstwahrscheinlich in deiner Herzenssprache geschrieben.
Alles, was sich irgendwie merkwürdig fremd, wie auswendig gelernt oder wie Schauspielerei anfühlt, ist noch eingetrübt oder von alten Mustern durchwoben. Das wird auch der Leser spüren – und es wird ihn die Umsetzung deiner Ratschläge erschweren, weil er intuitiv merkt, dass da etwas nicht stimmt.
Tipp Nummer 3: Trau dich, zu führen
Leser von Ratgebern wünschen sich konkrete Übungen, die keine umständlichen Vorbereitungen erfordern und in den Alltag integriert werden können. Vor allem aber wollen sie in diesen Übungen souverän geführt und angeleitet werden.
Viele frisch gebackene Ratgeber-Autoren scheuen vor diesem Schritt zurück, denn sie müssen dabei konkret werden und als Lehrende auftreten, die Anweisungen geben. Entweder bauen sie gar keine Übungen ein, was das Lesen extrem langatmig und das Buch abstrakt werden lässt, oder sie werden beim Schreiben der Übungen schwammig und vermeiden die direkte Ansprache des Lesers.
Gerade diese direkte Ansprache deiner lesenden Seelen ist aber immens wichtig! Sie müssen sich in den Übungen wahrgenommen und gut aufgehoben wissen.
Du solltest dich nicht über sie stellen, sie jedoch an der Hand nehmen und ihnen Vorschläge machen, wie sie aus ihrem Dilemma entkommen können. Wenn Menschen Ratgeber lesen, geschieht dies selten aus einem vagen Interesse heraus.
Wie du haben sie Schmerz und Zweifel erlitten und die Hoffnung, dass dein Buch sie zu einem leichteren, harmonischeren Leben verhilft. Diese Hoffnung gilt es ernstzunehmen.
So begleitest du deine Leser optimal
Lass deine LeserInnen beim Ratgeber schreiben also nicht im Regen stehen, sobald es an die Übungen geht, sondern bleibe als liebevolle Begleitung präsent. Sei nicht streng, sprich weich aus dem Herzen heraus, aber trau dich, klar und präzise zu sein.
Innerhalb der Übungsanleitungen haben autobiografische Passagen übrigens nichts verloren. Die lesenden Seelen müssen ihren eigenen Raum bekommen, der von dir gehütet wird und in dem du sie sanft und behutsam führst, ohne dich dabei in den Vordergrund zu drängen. Sie müssen sich sicher fühlen können.
Du kannst dich beim Schreiben der Übungen auch mit deinen geistigen Begleitern verbinden und dich wiederum von ihnen führen lassen, wenn du unsicher bist. Als Lehrer aufzutreten, erfordert Mut – und Ratgeberschreibende haben oft Angst, Menschen etwas mitzugeben, was ihnen nicht hilft oder sogar schadet.
Deshalb sind die Übungen eine wunderbare Chance, an den eigenen Schatten zu arbeiten und verborgene Ängste anzuschauen.
Fazit: Schreiben ist Entfaltung
Mit jedem Buch, das wir schreiben, darf unsere Persönlichkeit sich weiter entfalten und wir können in tiefere Schichten unseres Seins vordringen. Deshalb sei nicht böse mit dir, wenn du ein Jahr nach deinem ersten Ratgeber merkst, dass du manche Passagen heute anders schreiben würdest.
Er wird trotzdem seine passenden Leser gefunden haben – und immer noch finden.
P.S. Ich gendere bewusst nicht mit Sternchen, sondern suche – soweit möglich – nach sinnvollen Alternativen. Energetischer Fluss und Lesbarkeit haben hierbei jedoch Vorrang. Weiblichkeit ist überall, Männlichkeit ist überall; in jeweils unterschiedlicher Gewichtung und Kombination. Beides bindet sich nicht an Wortendungen, sondern darf frei schwingen und wirken. Alles Liebe für dich!
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