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Würdevolles Marketing

Werbung im WhatsApp Status machen – sinnvoll und erlaubt?

Werbung im WhatsApp-Status – ein zweischneidiges Schwert

Werbung im WhatsApp-Status für eigene Angebote, Veranstaltungen oder selbst verfasste Bücher – das begegnet mir immer öfter. Doch wir bewegen uns dabei in einer rechtlichen und auch in einer energetischen Grauzone.

Warum das so ist und in welchen Fällen Werbung im WhatsApp-Status trotzdem sinnvoll ist, erfährst du in diesem Artikel!

“Mach doch Werbung in deinem WhatsApp-Status!”, riet mir eine Freundin, als wir uns im November intensiv über neue Wege des Marketings austauschten. “Ich bekomme damit meistens die Hälfte meiner Workshops voll.”

Ich muss zugeben, dass ich verwundert war – und zwar nicht, weil sie mir diesen Rat gab, sondern die Sache mit dem WhatsApp-Status bisher vollkommen an mir vorbei gegangen war, obwohl ich WhatsApp intensiv nutze.

Sie erklärte mir, dass sie ihre bisherigen Teilnehmer in ihren Whatsapp-Kontakten habe und viele von ihnen “Wiederholungstäter” seien. Die Chance, dass sie erneut an ihren Präsenz-Workshops teilnahmen, war also recht hoch, und so reichte das Posten des Flyers im WhatsApp-Status für diese Kontakte oft schon aus.

WhatsApp-Status: 24 Stunden ein Bild für alle Kontakte

Also ließ ich mir von meinem Sohn erklären, wie das mit dem WhatsApp-Status funktioniert und fand diese Möglichkeit sofort ziemlich kurzweilig und einfach zu bedienen. Bisher hatte ich den Kringel am linken unteren Rand immer geflissentlich ignoriert – nun eröffneten sich neue Welten.

Ich erfuhr, was meine Kontakte zu Mittag gegessen hatten, wo sie spazieren gewesen waren, bekam Links zu unterschiedlichsten YouTube-Videos bis hin zu witzigen kurzen Videos oder Sinnsprüchen zur Inspiration. Werbung war allerdings so gut wie keine dabei.

Ich probierte es trotzdem und bewarb mein Jahreswechsel-Seminar 2020/21. Überprüfen konnte ich es nicht, aber ich bin mir sicher, dass die Werbung auf WhatsApp für keine Anmeldung sorgte und die Teilnehmer über die klassische Facebook- und Instagram-Werbung zu mir fanden.

Ich muss auch zugeben: Ein wirklich gutes Gefühl hatte ich nicht dabei (was immer eine schlechte Voraussetzung für Werbung ist). Und ich unternahm nur noch wenige weitere Versuche, bis ich den Status wieder mit rein privaten Inhalten füllte – so wie die meisten meiner Kontakte auch.

Links ohne Vorschaubild – ein Manko von vielen

Status Updates können alle Kontakte von dir anschauen, sofern du sie nicht dafür blockiert hast. Du kannst also auswählen, wer deine Updates sehen kann oder nicht. Sie bleiben wie Instagram- und Facebook-Stories nur 24 Stunden lang sichtbar und verschwinden dann im Daten-Nirwana.

Außerdem werden sie nur wenige Sekunden lang angezeigt – wenn man sie genau anschauen oder durchlesen möchte, muss man einen Screenshot machen, was für den User bei einem Flyer natürlich etwas umständlich ist.

Ein weiteres Manko: Links, etwa zur Website oder YouTube, werden nur als solche angezeigt – also ohne Vorschaubild. Das zeigt sich erst, wenn man darauf klickt und dann muss man ein zweites Mal klicken, um zum Video zu gelangen.

Wie sieht es eigentlich rechtlich aus mit der Werbung im WhatsApp-Status?

Tatsächlich bewegt man sich bei Werbung im WhatsApp-Status in einer juristischen Grauzone. Newsletter über die WhatsApp-Nachrichtenfunktion sind laut den aktuellen Nutzungsbedingungen verboten. Ausnahme: Die Kontakte haben diesem Newsletter über WhatsApp zuvor ausdrücklich und schriftlich zugestimmt.

Rechtliche Grauzone mit DSGVO-Tücken

Streng genommen darf man den eigenen Kontakten also nur dann Werbung zukommen lassen, wenn sie sich dafür aus eigenen Stücken eingetragen haben – selbst, wenn sie vorher mal an einem Seminar teilgenommen haben.

Wir sind als Seminarleitende laut DSGVO verpflichtet, die Daten der Teilnehmenden nach dem Seminar zu löschen und dürfen sie nicht für Werbung benutzen. Das geht nur über den klassischen Newsletter.

Nun ist der Status aber nicht der Chat – und für ihn gibt es keine konkreten Regeln, wobei ich mich im Zweifelsfall immer an den generellen Regelungen orientieren würde. Viel wichtiger war für mich aber die energetische Grauzone und die Entscheidung, Berufliches und Privates nicht zu vermischen.

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Ich nutze WhatsApp zu 90 Prozent privat und strebe sogar wieder die 100 Prozent an. Meine privaten Kontakte haben jedoch kaum bis gar kein Interesse an meinen beruflichen Angeboten und ich möchte sie nicht damit belästigen.

Doch auch bei zahlreichen beruflichen Kontakten auf WhatsApp würde ich von der Werbung im Status Update abraten. Der Hauptgrund: Sie ist nicht benutzerfreundlich.

Abfotografierte Flyer oder Werbeanzeigen lassen sich nicht auf Anhieb lesen; es muss erst ein Screenshot gemacht und dieser stark vergrößert werden.

Die Zeit zum Lesen der wichtigen Informationen ist selbst bei kurzen, groß geschriebenen Informationen außerdem meist viel zu knapp bemessen.

Werbung sollte immer zielgruppenorientiert sein und echten Mehrwert bieten

Zudem sollten Werbemaßnahmen immer zielgruppenorientiert erfolgen und einen echten Mehrwert bieten – gerade bei spirituellen Angeboten. Es kann für manch deiner WhatsApp-Kontakte sogar störend wirken, wenn sie immer wieder ungefragt von dir auf deine Angebote und Veranstaltungen aufmerksam gemacht werden.

Genauso gut kann diese Werbung zwischen all den privaten Updates aber auch vollkommen verloren gehen.

Sinnvoller ist es also, guten Content auf Website, Facebook, Instagram, YouTube & Co. zu präsentieren und die ein oder andere Anzeige auf Instagram und Facebook zu schalten. Der klassische Newsletter ist außerdem noch lange nicht tot!

Mit dem genialen Tool Converkit lassen sich kinderleicht Newsletter gestalten und verschicken. Wichtig ist allerdings, dass die Interessenten sich eigenständig eintragen; du darfst sie nicht ungefragt in die Empfängerliste setzen! Da versteht der Datenschutz keinen Spaß.

Eine Ausnahme für berufliche Informationen auf dem WhatsApp-Status des privaten Handys ist für mich, die spontane Freude über ein frisch erschienenes Buch, ein neues Kunstwerk oder ein erfolgreiches Seminar mit Freunden und Bekannten zu teilen. Genau für solche Momente ist der Status Update ideal geeignet und wird sicher dem ein oder anderen Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

Newsletter-Marketing als stabiler Evergreen

Meine Freundin übrigens hatte mit ihrer letzten Werbung über den StatusUpdate kein großes Glück mehr. Denn etliche ihrer Kontakte waren zu Threema, Signal oder Telegram abgewandert und es trudelten nur wenige Anmeldungen rein.

Auch das ist ein Grund, auf zielgruppenorientiertes Marketing zu setzen und sich mit etwas Geduld und Spucke eine solide Newsletter-Empfängerliste zu erarbeiten. Denn das Email-Postfach ist ein stabiler Evergreen.

Übrigens nutze ich den WhatsApp-Status-Update immer noch mit Vergnügen. Seinen Dienst für mich hat er sowieso längst getan – allerdings nicht auf beruflicher, sondern auf privater Ebene. Ein lange verschollen geglaubter Kontakt hatte meine Nummer noch eingespeichert, sah mein Update und meldete sich bei mir …

Doch das ist eine andere Geschichte.

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